Start-up-Wissen
Hier entsteht die Wissensbibliothek rund um das Thema Start-up. Diese Begriffe aus der Finanzwelt sollten Gründerinnen und Gründer kennen:
Accelerator
Die Acceleratoren, sog. Beschleuniger, haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung von jungen und neu gegründeten Start-ups zu beschleunigen. Die Aktivitäten gleichen dem eines Inkubators. Acceleratoren nutzen dazu häufig Boot Camps, in deren Rahmen sie mit Gründern bzw. Gründerteams ihr Wissen austauschen und dabei helfen, die Geschäfts- oder Produktidee marktreif auszuarbeiten. Der Zusammenarbeit gehen häufig Bewerbungsverfahren voraus. Derartige Boot Camp enden oft mit einem Investoren-Pitch, bei denen der Gründer den oder die Investoren überzeugen muss. Für das Coaching und die Unterstützung erhalten die Acceleratoren einen Anteil am Start-up.
Business Angel
Ein Business Angel, kurz BA, berät Start-up-Unternehmen vor, während und nach der Gründung. Er unterstützt die jungen Gründer durch seine beruflich erworbene Kompetenz und den Zugang zu seinen Netzwerken bzw. Kontakten. Häufig beteiligt er sich auch finanziell an dem jungen Unternehmen. Business Angel werden auch Unternehmensengel oder Angel Investor genannt.
Impact-Start-ups
Impact-Start-ups adressieren eine gesellschaftliche Herausforderung. Die positive Wirkung (Impact) soll Gutes für die Menschen, die Lebewesen und die Natur bewirken und das nachhaltig. Die positive Wirkung darf nicht auf Kosten anderer oder der Natur gehen. Der schonende Umgang mit Natur und Ressourcen, die Wertschätzung von Menschen und Lebewesen sind Impact-Prinzipien, die es nicht zu verletzen gilt. Anders als rein gewinnorientierte Start-ups betrachten Impacts die Nachhaltigkeit der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei setzen sie auch auf Kooperation statt Konkurrenz, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
Inkubator
Inkubatoren begleiten Start-ups auf dem gesamten Weg der Gründung. Sie verfügen über eine Infrastruktur in Form von Büros und Ressourcen, die sie den jungen Unternehmen zur Verfügung stellen. Neben den Inkubatoren stehen zumeist Steuer- und Finanzberater, Rechtsanwälte, Marketeer etc. vor Ort zur Verfügung, die den jungen Gründern zu Beginn als Ansprechpartner dienen. Inkubatoren haben den Anspruch, den Gründern ein komplettes Startup-Ökosystem zu bieten.
Investor
Ein Investor ist ein Anleger oder Kapitalanleger, der sein Geld in Unternehmen investiert. Sein vorrangiges Ziel ist es, langfristig eine Rendite zu erwirtschaften. Bei den Investoren kann man zwischen Finanzinvestoren und strategischen Investoren unterscheiden. Während Finanzinvestoren in Aktien, Anleihen oder Fonds investieren, beteiligen sich strategische Investoren in Form von Unternehmensanteilen, auch Shares genannt. Weiterhin unterscheidet man zwischen privaten und institutionellen Investoren. Private Investoren sind natürliche oder juristische Einzelpersonen, während es sich bei institutionelle Investoren zumeist um Unternehmen wie Anlagegesellschaften, Banken, Versicherungen oder Körperschaften des öffentlichen Rechts handelt. Wenn sich mehrere, auch institutionelle Investoren zusammenschließen, spricht man von einer Investorengruppe.
Pitch
Als Investoren-Pitch, oder kurz Pitch, wird die kurze Präsentation der Geschäftsidee vor möglichen Investoren bezeichnet. Ursprünglich bezeichnete der Begriff Pitch Agenturpräsentationen vor möglichen, neuen Kunden.
Pitch-Deck
Ein Pitch Deck ist eine ausgearbeitete Präsentation, mit der sich Start-ups bei möglichen Business Angels und Investoren bewerben. Auf wenigen Folien, max. 15, besser weniger, ist das Start-up gefordert, die Geschäftsidee oder das Geschäftsmodell überzeugend dazulegen. In dieser Präsentation solltet ihr auf jeden Fall das Warum, die Lösung der Herausforderung, das Alleinstellungsmerkmal, den Proof of Concept, das Geschäftsmodell sowie den Finanzierungsbedarf und die -verwendung glaubwürdig darstellen.
Venture-Capital (VC) / Wagniskapital / Risikokapital
Unter Venture-Capital, kurz VC, versteht man außerbörsliches Wagniskapital bzw. Risikokapital, das in Form von Beteiligungskapital riskant geltenden Unternehmungen bereitgestellt wird. Junge, innovative Unternehmen gelten in der Frühphase (early stage) als riskant und kapitalschwach, was der Grund dafür ist, dass sie keine ausreichende Bankfinanzierung erhalten. Sie versprechen überdurchschnittliche Wachstums- und Ertragschancen bei gleichzeitig hohem Risiko. Für die Finanzierung erhalten die VC-Gesellschaften Anteile an den jungen Unternehmen.
Seed-Finanzierung
Eine Seed-Finanzierung, auch Seed Capital genannt, ist die erste Investition durch Investoren in ein junges Start-up. Seed bedeutet übersetzt Samen. Die Samen-Finanzierung soll bewirken, dass sich der Samen, den die Gründer mitbringen, gut entwickeln und prächtig wachsen kann. Da Start-up-Unternehmen in der frühen Phase aufgrund des fehlenden Eigenkapital und des hohen Risikos noch nicht kreditwürdig sind, tritt die Seed-Finanzierung an diese Stelle. Dieses Investment wird deshalb auch als Venture-Capital, Wagniskapital oder Risikokapital bezeichnet. Viel wichtiger als das finanzielle Investment ist häufig die Erfahrung und das Netzwerk, das Investoren mit in das junge Start-up einbringen. Die Seed-Finanzierung ist Teil der Early-Stage-Finanzierung.
Start-up
Junge Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee und hohem Wachstumspotenzial werden als Start-up bezeichnet, was übersetzt soviel bedeutet wie gründen und in Gang setzen. Start-up-Unternehmen starten häufig mit geringem Startkapital und häufig fehlender Geschäftserfahrung. Schon frühzeitig müssen sie deshalb zur Finanzierung, zum Aufbau und zur Ausweitung ihres Geschäftsmodells Investoren aufnehmen.